Bürgerforum

gegen die Ostgürteltrasse in Graz


Das Bürgerforum:
Das Bürgerforum gegen die Ostgürteltrasse und für den Schutz sozialen Grüns in Geidorf und St. Leonhard setzt sich für den Erhalt der Qualität des Lebensraumes in den östlichen Grazer Bezirken ein. Dabei steht der Schutz von Grünraum, die Förderung eines nachhaltigen Verkehrs sowie der Érhalt von ruhigen wohnlichen Straßen im Vordergrund.
Auf jeden Fall setzt sich das Bürgerforum gegen die Wiederbelebung einer Gürteltrasse durch den Osten von Graz ein, die einen über Jahrzehnte gewachsenen Lebens- und Kulturraum zerstören würde. Das längst überholte Verkehrskonzept, das nur den Autoverkehr fördert und dabei die Betroffenen Bewohner übergeht, muss endlich verschwinden und durch neue Formen des Zusammenlebens und der Mobilität ersetzt werden.


Geschichte

Die Entstehung:
Nachdem das uralte Verkehrskonzept einer Ostgürteltrasse quer durch den Osten von Graz jahrzehntelang in der Versenkung verschwunden war, sodass wir alle glaubten, es würde nie wieder aufleben, erschien dieses Konzept in etwas verschleierter Form im Jahr 2012 plötzlich wieder. Die damalige Verkehrsstadträtin Lisa Rücker von den Grünen wollte eine neue Trasse vorgeblilch nur für den öffentlichen Verkehr einrichten. Diese Trasse sollte allerdings, wie verschiedenen Medien zu entnehmen war, angefangen vom ehemaligen Jakominigürtel im Süden beim ehemaligen Sturm-Platz (der Gruabn) vorbei über den Waktendorfer-Gürtel, den Ruckerlberg-Gürtel, weiter durch die Merangasse über den Leonhardgürtel, die Straßoldogasse, den Geidorfgürtel und den Rosenberggürtel bis zum Grabengürtel führen (siehe z.B. Kleine Zeitung im Juni 2014). Damit war das Gespenst des Ostgürtels mit der jahrhundertalten Trasse wieder geboren. Eine Mehrspurige Straße - angeblich nur für den Busverkehr aber mit einer Breite von über 22 m - erschien in den verschiedenen Medien.

In einer Bezirksversammlung vom Bezirk St. Leonhard wurden daraufhin von besorgten Bürgern, Bewohner dieser relativ ruhigen Wohnstraßen, einige Fragen an die zuständigen PolitikerInnen gerichtet, die allerdings nur sehr schwammig und ohne konkrete Aussagen beantwortet wurden.

Daher fanden sich in der Folge eine Reihe von BewohnerInnen an dieser Trasse aber auch von Angrenzenden Straßen zusammen und gründeten das "Bürgerforum gegen die Ostgürteltrasse und für den Schutz sozialen Grüns in Geidorf und St. Leonhard", ein lockerer Verband von betroffenen und besorgten Bürgerinnen und Bürger.
Die Stadt Graz jedoch verfolgte das Projekt Ostgürtel mit sehr auffälligem Nachdruck. Gestützt auf uralte Gemeinderatsbeschlüsse wurden Abbruchbescheide für von der ASVK als schützenswürdig eingestufte Gebäude erteilt, ein Grundstück um teures Geld erworben und das darauf befindliche Gebäude auf Kosten der Stadt letztlich abgebrochen. Die Gürteltrasse sollte anscheindend möglichst schnell umgesetzt werden. Das Bürgerforum setzte seinerseits viele Aktivitäten, um die Bevölkerung über die Vorgänge und die Planung der Stadt zu informieren. Bürgerversammlungen wurden abgehalten und Unterschriften gegen die Trasse gesammelt.
Besonders die Neuauflage des Flächenwidmungsplanes im Jahr 2015 bis 2016 schürte die Sorge der BewohnerInnen und Bewohner der Bezirke Geidorf und St. Leonhard. In den Entwürfen und letztlich auch im beschlossenen Plan ist die Gürteltrasse als Verkehrsfläche voregesehen. Das Bürgerforum informierte und wandte sich mit einer Reihe von Aufrufen an die Stadt Graz, dieses Konzept aufzugeben. Dennoch wurden schließlich in den Jahren 2016 und 2017 Häuser in der Leonhardstraße und im Süden des Leonhardgürtels abgerissen. Die Trasse sollte von Seiten der Stadt unbedingt offen gehalten werden.
Nach den Neuwahlen in Graz im Jahr 2017 wurden die Resorts neu verteilt und seither ist die Stadträtin Elke Kahr (Kommunistische Partei) für das Verkehrsressort verantwortlich. Im Jahr 2018 gelang es dem Bürgerforum schließlich eine Zusage von der zuständigen Stadträtin zu erreichen, dass zumindest vorerst keine weiteren Planungen zum Ostgürtel erfolgen sollen. Dies ist zumindest als kleiner Erfolg zu werten, auch wenn damit der Widerstand gegen dieses Verkehrskonzept nicht aufgegeben wird. Wir werden weiter informieren und uns gegen die Zerstörung von Wohn- und Grünraum für fragwürdige Verkehrskonzepte wenden.